Dienstag, 2. Juni 2009

Typisch Deutschland?

Meine Tante in England hatte die Urne mit der Asche meines Onkels unter seinem Lieblingsrosenstrauch vergraben.

Andrea aus Köln musste die Urne auf dem Friedhof beisetzen. Viel lieber hätte Michael seine letzte Ruhe unter einem Baum gefunden.

Christiane Dreher erfüllte Patrick den letzten Wunsch und verstreute seine Asche in den französischen Alpen.

Wieso musste Andrea, während die anderen durften?

Bei der Recherche bin ich bei Wikipedia fündig geworden.

In Deutschland besteht eine Bestattungspflicht seit dem Mittelalter. Zunächst war die Kirche dafür zuständig. 1806 - den Preußen sei Dank ? - wurden gesetzliche Regelungen erlassen. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts sind die Bestattungsgesetze Ländersache.

Nun wundert es mich auch nicht mehr, dass ich bei der Google-Suche die Links zu Sachsen, Niedersachsen, NRW usw. angezeigt bekommen habe.

Den ganzen Artikel können Sie hier nachlesen.

Typisch Deutschland? !

Tot ist tot, ob in Hamburg oder Dresden, in Köln oder München - warum kann denn noch nicht einmal das Begräbnis in unserem Land einheitlich geregelt sein?

Oder muss ich mir zu Lebzeiten Gedanken machen, in welchem Bundesland die Bestattungsgesetze sich mit meinen Wünschen annähernd decken?

Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub - wie soll das gehen mit der Urnenwand dazwischen?

Vielleicht sollten die deutschen Gesetze gründlich entstaubt werden! Da stelle ich mir doch gleich die Frage: Gibt es überhaupt so große Aschengefäße?

Deren Nicht-Existenz wäre dann die logische Schlussfolgerung, warum eigentlich vieles einfacher gestaltet werden soll, aber keiner weiß so recht, wohin mit dem Sondermüll. So bleibt alles beim Alten und während Europa darf, wird in Deutschland 16-fach geregelt.