Sonntag, 31. August 2008

1. Wie alles begann

Herrliche drei Stunden in Tübingen lagen vor mir bis zum Vorstellungsgespräch mit dem Herausgeber einer neuen Stadtzeitung. Ich war ganz schön gespannt, was mich erwartet, eine Stelle als freie Redakteurin! Ich, die in Aufsätzen immer miese Noten hatte, soll auf einmal fähig sein, für eine Zeitung Reportagen schreiben? Habe ich eigentlich die Zeit dazu neben meinen stressigen Job als Sekretärin? Kann ich das, schaff ich das? Viele Gedanken schossen mir dazu durch Kopf, die meisten davon sprachen dagegen. Doch der Reiz des Neuen ließ mich einfach nicht los und trieb mich dazu, dieses Angebot zu prüfen. Egal, ich kann ja immer noch Nein sagen, aber anhören werde ich mir das Konzept schon. Das war Selbstmotivation in Vollendung.

Wer die Altstadt besucht, landet automatisch auf dem Rathausplatz. Und wer dann auch noch durch die richtige Gasse kommt, trifft unweigerlich auf den letzten Sockenladen vor dem Marktplatz. Magnetisch von der pfiffigen Werbung angezogen, kaufte ich mir kurzerhand zwei Paar witzige bunte Socken, eins für mich und eins für meine Freundin auf Teneriffa. Schließlich hatte sie mich ermutigt, meine Schreibkunst anzupreisen. Diese Socken waren meine heimlichen Glücksbringer und wurden später nur noch „die Erfolgssocken“ genannt.



Erfolgssocken deshalb, weil ab diesem Kauf, oder treffender ausgedrückt, ab diesem Zeitpunkt verliefen viele Entscheidungen in meinem Leben erfolgreich – und das ist heute noch so. Natürlich war es nicht der Kauf an sich oder das Tragen, nein es war meine positive Einstellung zu Leben, die an diesem Tag wieder an die Oberfläche geschwemmt wurde. Ich ließ es einfach zu, nicht blauäugig, aber aus vollem Herzen, neugierig auf das Leben zu zugehen und zu schauen, was es mir bieten wird. Ich griff nach dieser einmaligen Chance, mein Leben wieder mit Leben zu füllen. Aber das war mir zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich bewusst, ich spürte nur instinktiv, hier beginnt etwas Neues für dich, öffne dich, lass es zu.

Fortsetzung folgt

Samstag, 23. August 2008

Im Zauberbann

Bereits letztes Jahr habe ich mir vorgenommen, ich schreibe ein Buch, ein Buch über mein Leben. Ich habe auch angefangen, doch dann ist so viel passiert, dass einfach keine Zeit für die Fortsetzung war. Heute denke ich, ist der Zeitpunkt gekommen, einige fertige Passagen zu veröffentlichen, vielleicht schreibt sich manches danach von selber. Ich wünsche auf jeden Fall erbauliche Lesemomente. Im Zauberbann erzählt von Wirkung und Ursache, die im Leben so oft eine große Rolle spielen, manchmal mit Paukenschlag, mitunter aber auch ganz leise und unbemerkt die Weichen in eine neue Richtung stellen.

Vorwort
Hier stehe ich nun am Hauptbahnhof von Tübingen. Es ist einer der letzten richtig schönen, warmen Tage des Altweibersommers und zugleich mein letzter Urlaubstag. Du bist ein Glückskind, sage ich leise zu mir selber, ausgerechnet heute ist noch einmal so ein schönes Wetter. An diesem Tag wurden die Weichen für ein neues, aufregendes Leben gestellt. Nur ahnte ich von all dem zu dem Zeitpunkt nichts. Bewaffnet mit meiner Digitalkamera, guter Laune und meiner angeborenen Portion Neugier auf alles Neue überquere ich beschwingt die Straße und überlasse die Marschroute meinen Augen an diesem Tag durch diese quirlige und doch so beschauliche Stadt. Auffallend in Tübingen sind die vielen Fahrräder, geparkt am Bahnhof, an der Neckarbrücke, geschoben und gefahren von groß und klein, alt und jung, ohne Hektik trotz des Gewusels auf den Straßen. Ich habe mir vorgenommen, ganz viele Eindrücke mit nach Hause zu nehmen. Meinen ersten Fotostopp lege ich auch gleich am Epple-Haus in der Nähe vom Bahnhof ein.

Ich taufe es für mich Protesthaus, und das ist es auch, schön bunt mit Graffitis aber auch mit markanten Aussagen besprüht, die zum Nachdenken anregen, z. B. „Kein Mensch ist illegal“ oder „Lu15 bleibt“. Nicht wissend, dass ich mal über dieses Projekt schreiben werde. Doch ich will hier nicht vorgreifen, immer schön der Reihe nach.

Donnerstag, 21. August 2008

Glücklich sein

Erinnern Sie sich noch, wann und warum Sie das letzte Mal bewusst gesagt haben, jetzt in ich aber glücklich?

Also, ich bin zur Zeit wohl die glücklichste Frau hier im Umkreis. Nicht frisch verliebt oder so! Obwohl, so schlecht wäre das ja auch wieder nicht. Nein, ich bin einfach nur glücklich, weil ich weiß, dieses Wochenende kann ich endlich mal wieder putzwütig sein.

Sicher fragen Sie sich: ist die Frau noch normal? Wahrscheinlich zu Recht, aber Sie ahnen ja nicht, (oder vielleicht doch?) wie es ist, 3 Monate gegen Abbruch-, Sanierungs- und Renovierungs-Schutt-Staub-Dreck zu kämpfen!

Und - es ist wie ein Bumerang, glauben Sie mir ruhig, ist ein Raum einigermaßen fertig, tut sich gleich die nächste Baustelle auf. Ach ja, so ein Feinputz sieht schon edel aus, also egal, kommt auf die nächste Wand oder Decke auch nicht mehr drauf an. Und so zieht neben dem absolut Notwendigen auch der Gedanke, wenn schon - denn schon, seine Kreise.
Heute haben die Kreise das Ufer erreicht, es gibt nichts mehr zu verputzen, die Fliesen sind alle verlegt. Die Handwerker-Utensilien bis auf ein Minimum, in eine Kiste passend, verschwunden.

Geblieben ist nur der letzte Staub und nun freue ich mich riesig drauf, am Wochenende eine Putzorgie abhalten zu können
und bin ich zu Recht glücklich.

Für die Zeit danach habe ich mir schon das richtige Plätzchen zum Relaxen ausgesucht und wer weiß, was mir als nächstes einfällt.



Sonntag, 3. August 2008

Wir

Wir

Wir - das sind Du und ich
Wir – das bedeutet zusammen

Wir – das heißt gemein-sam
Wir – das sind Träume, Gefühle, Ziele.

Wir - wo bist Du?

Wir - bist Du verloren?
Wir - hast Du Dich versteckt?
Wir – es ist einfach weg!

Ich – bin nur einfach ich
Ich – das bedeutet allein
Ich – das heißt ein-sam
Ich - habe den Traum vom Wir


Du – bist Du gerne nur Du?
Du – bist Du gerne allein?
Du – bist Du gerne ein-sam?
Du – träumst Du auch vom Wir?

Ich - ich suche das Wir.
Du - suchst Du mit mir das Wir?
Dann werden aus Du und Ich wieder Wir.